Hemsdorf, Spätherbst
1944
Aus
den
Erinnerungen
und
aufgeschrieben
von
Rudolf (Rudi) Werner.
Hemsdorf,
der
Blick
von
der
Dorfkirche
in
Richtung
Klein
Rodensleben
-
Domersleben.
Das
Bild
entstand
um
das
Jahr
1974
und
stellte
Axel
Memel
zur
Verfügung.
Im
Hintergrund
,
grob
beschrieben,
von
links
beginnend:
der
der
Weg
zum
Scheibenberg,
Buschgruppe
des
Wartberges
bei
Niederndodeleben,
der
Steinbruch
-
wieder
weiter
vorne,
rechts
schließt
sich
dann
die
Hohe
Welle
und
Klein
Rodensleben
an.
Wir
Blicken
ganz
vorn,
über
das
Wohnhaus
der
Familie
Müller
und
den
jetzt
so
nicht
mehr
vorhandenen
Stall.
Dahinter
mit
den
zwei
Schornsteinen,
das
1771
erbaute
Wohnhaus
der
Familie
Braumann
und
der
dahinter
mittlerweile
eingefallenen
Scheune
und
rechts
den
Stall
zum
Dorfanger.
Geradezu,
der
„Turm“,
das
Trafohaus
-
jetzt
auch
abgerissen,
siehe
Homepage.
Rechts
daneben
der
Giebel
des
großen
Speicher
„Die
alte
Kaserne“,
davor
das
Wohnhaus
der
Familie Willi Meier, ehemals um 1890 als Altenteil und Labor erbaut.
Teil 2
Die Häuser auf der heutigen Schrotestraße
Von Rudolf (Rudi) Werner
Hemsdorf als kleines Angerdorf, an dessen Dorfeingang sich die Straße gabelte, etwa mittig den Anger und
Teich einschloss, und unten mit einem Feldweg weiterführte, hatte für die 2 Dorfstraßen keinen
Straßennamen. Befand man sich auf der einen, dann war die andere der 2 “die andere Straate” .
Mit
der
“Kaserne”
wie
das
große
zum
Gut
Raecke
gehörende
Backsteingebäude
genannt
wird,
beginne
ich.
[Daraus
wurde
dann
umgangssprachlich
der
Speicher
,
es
gab
auch
noch
die
“Alte
Kaserne”
,
die
vor
dem
ersten
Torbogen
des
Gutes
stand].
In
der
unteren
ebenerdigen
Etage
befindet
sich,
vorn
ein
Raum
mit
der
Schmiede
und
der
Holzwerkstatt.
In
der
kurzen
Zeit
1940,
als
mein
Vater
dort
als
Schmied
arbeitete,
habe
ich
oft
den
Blasebalg
der
Feldschmiede
getreten.
Auch
sonst
habe
ich
dort
gerne
herumgewerkelt.
In
den
nachfolgenden
Wohnräumen,
in
denen
früher
die
Saisonarbeiterinnen
aus
Ostpreußen
und
Polen
untergebracht
waren,
sind
jetzt
russische
Kriegsgefangene
und
ukrainische
Zwangsarbeiterinnen
untergebracht.
Die
nahm
man
einzeln
gar
nicht
war,
denn
im
Dorf
traf
man
Franzosen,
Polen,
Russen
Litauer,
und
eben
Ukrainerinnen.
Ein
Litauer
starb
an
den
Verzehr
von
grünen
Äpfel,
auf
die
er
Wasser
trank.
Der
wurde
unter
großem
Wehklagen
seiner
Leidensgenossen-Genossinnen,
auf
den Friedhof beerdigt.
Das
gesamte
Obergeschoss
des
Gebäudes
diente
als
Kornspeicher.
Das
Korn
wurde
mittels
eines
Gebläses
vom
Wagen
zur
Lagerung
hochgeblasen.
Ich
war
mal
da
oben
und
habe
die
Masse
an
Korn
gesehen.
Durch
die
überdachte
Durchfahrt
zwischen
Kaserne
und
dem
Wohnhaus,
gelangte
man
auf
einen
Hof.
Hinterliegend
[vor
der
Schrote]
ein
langer
Schuppen.
Darin
befand
sich
vorn
die
Schrotmühle
und
sonstige
Gerätschaften.
Unsere
Familie
erhielt,
als
Zugehörige
der
auf
dem
Gut
Beschäftigten,
Gerstenkorn
für
Futterzwecke.
Für
unser
Schwein
ließen
wir
dort
Korn
schroten.
Von
der
Wehrmacht
eingelagert
befanden
sich
im
Schuppen
Ballen
und
Säcke
mit
Heilkräuter,
Süßholz,
Kümmel,
Kamille und andere.
Einige
der
Lagerungen
waren
in
Säcke
abgepackt.
Das
material
der
Säcke
bestand
aus
mehrfarbigen
Kunstfasern,
ähnlich
Juteband.
Nun
hatten
einige
Ukrainerinnen
Säcke
ausgeschüttet
und”
aufgerewwelt”
[ubgeräbbelt
oder
obgeräbbelt,
gestricktes
oder
gehäkeltes
wieder
auftrennen,
um
dann
wieder
was
neues
zu
stricken].
Von
dem
Garn
strickten
sie
dann
Pullover.
Wegen
Sabotage angezeigt, wurden 2(?) vom Dreileber Polizisten abgeführt. Die Armen werden wohl umgebracht worden sein.
Der
Anger
gehörte
der
Gemeinde.
Am
hinteren
Ende
,
der
Schrote
zu,
war
für
den
Schulsport
eine
Sprunggrube,
ein
Barren
und
ein
Reck
eingebaut.
Tauziehen
und
Völkerball
,
sowie
Hochsprung
daselbst
abgehalten.
Ein
kleines
Kettenkarussell
stand
auch
schon
mal
darauf.
Angetrieben
und
in
Schwung
gebracht
wurden
die
Ketten
mit
den
Sitzen,
von
im
Laufschritt
auf
der
oben
gelegenen
Plattform,
rundlaufen
und
drücken
der
Antriebsstangen.
Wir
Jungen
taten
das,
und
für
eine
gewisse
Anzahl
geschobener
Fahrten,
hatten
wir
Freifahrt.
Sonst
kostete
1
Fahrt 5 Pfg.
Die
Gänse
und
Enten
putzten
sich,
wenn
sie
aus
dem
Teich
kamen,
auf
dem
Anger
die
Federn,
so
das
immer
Federn auf dem Anger lagen.
Meine Großmutter Büttner sammelte oft Federn auf, für die Bettfedern.
Der Speicher
Labor und Altenteil,
heute die Schrotestraße 19/22
Das
nächste
zum
Gutshof
gehörende
Gebäude
ist
die
große
leer
stehende
frühere
Zichoriendarre.
Mein
Onkel
Fritz,
der
Raeckes
Gladiolenzucht
leitete,
trocknete
auf
den
dortigen
Rosten
die
Knollen
der
Gladiolen.
Im
Winter
werden
diese
von
heimischen
Frauen
für
die
Neupflanzung
im
Frühjahr “geputzt” (der Bast entfernt).
Die Zichoriendarre -nur Darre
oder auch die „Alte Kaserne“
Das Kontor oder
auch nur der Turm
Inmitten
der
zwei
mit
Steinbögen
überspannten
Zufahrten
zum
Gutshof
steht
das
Bürogebäude,
Turm
genannt.
(Nach
dem
oberen
Uhrenturm
mit
Stundenschlag.)
[Raeckes
selbst
bezeichneten
das
Gebäude
als
Kontor].
Im
Erdgeschoss
befindet
sich
das
Büro
des
Verwalters
und
des
Buchhalters.
Verwalter
ist
Otto
Meier
[mein
Opa].
Im
Obergeschoss
wohnt
Bernhard
Werner
mit
Frau
Frieda
und
Tochter
Erika.
Bernhard
Werner
ist
als
Soldat
in
Russland
gefallen.
Tochter
Erika
leistet
bei
Raeckes
Bruder
Hans,
auf
dessen
Gut
östlich
der
Elbe, ihr Pflichtjahr im Haushalt ab.
In
dem
an
der
Straße
gelegenen
Haus,
welches
als
Altenteil
der
Raeckes
diente
und
ein
Labor
enthielt,
waren
zwei
leitende
Angestellte
der
BRABAG
[Braunkohle-Benzin
AG],
mit
ihren
Familien
einquartiert.
Es
war
ein
aus
Portugiesisch
Guinea
noch
rechtzeitig
“Heim
ins
Reich”
zurückgekehrter
Ingenieur
Edler
von
Hoessel,
mit
Frau
und
5
Kinder.
Ein
russisches
Dienstmädchen war angestellt.
Die andere Familie, ein Dr. Wunderling mit Frau und Kind?
Die
Hoessels
hatten
von
ihrem
Hausstand
in
Afrika
allerhand
dort
heimisches
Gerät,
Masken
und
Schnitzereien
mitgebracht.
Die
älteste
Tochter
Gabriele,
(ein
Schulmädchen),
war
mit
meiner
Schwester
Gerhild
befreundet,
daher
erfuhr ich das.
Mitten
auf
dem
Hof
des
Hof
des
Gutes
liegt
der
Mistberg.
Aus
dem
auf
der
linken
Seite
gelegen
Kuhstall
und
Pferdestall
,
wird
der
Mist
der
Tiere
bis
zum
Winter
darauf
gelagert.
Hauptsächlich
im
Januar
-
Februar,
wenn
der
Ackerboden
gefroren
war
und
die
eisenbereiften
Ackerwagen
nicht
einsackten,
wurde
der
Mist
auf
die
Felder
gefahren
und
vom
Wagen
per
Hand
abgeworfen,
“
getoddelt”
sagten
wir
dazu
(Mess
toddeln
[Mist
streuen]).
Auf
dem
Feld
waren
Mieten
mit
dem
eingesäuerten
Blättern
der
im
Herbst
geernteten
Zuckerrüben,
“Masse”
genannt.Auf
dem
Feld
waren
Mieten
mit
dem
eingesäuerten
Blättern
der
im
Herbst
geernteten
Zuckerrüben,
“Masse”
genannt.
Wohl
deswegen,
weil
die
Blätter
,
durch
die
Last
der
mit
Erde
beworfenen
Mieten,
zur
festen
Masse
wurden.
Mit
einer
Art
großer
Stichsäge
dann
scheibenweise
zum
Futter
holen
herausgesägt.
Die
Arbeiter
auf
dem
Gut,
und
auch
bei
den
anderen
Bauern,
wurde
als
Knechte
bezeichnet.
Das
hatte
nichts
mit
Knechtschaft
zu
tun.
Da
gab
es
die
Bezeichnung
:
Pferdeknecht
(Päreknecht
[Peereknecht]),
Ochsenknecht
(Ossenknecht),
Schweineknecht
(Schwieneknecht).
Nur
die
im
Kuhstall
beschäftigten
wurden
Schweizer
genannt.
Auf
großen
Gütern
gab
es
die
Anspänner
und
Ausspänner
.
Die
Kutscher
und
Gärtner
sowieso.
Schweizer,
die
mit
der
Milchviehhaltung
vertraut
waren,
kamen
als
Gastarbeiter
aus
der
Schweiz
auf
die
Güter.
Der
Name
Schwitzer
ist
davon
abgeleitet
(im
17.
Jh.
schon
in
Klein
Rodensleben).
Vieles
von
dem
Geschriebenen
hat
nichts
mit
dem
Dorfspaziergang
zu
tun.
Raeckes
Kuhstall
betreute
mit
passendem
Namen:
Willi
Schwitzer.
Außer
den
Zug-
und
Kutschpferden
war
ein
Ochsengespann
dabei.
Ein
Knecht
konnte
die
nicht
halten,
als
ein
Gewitter
aufzog,
und
sie
samt
Fuhrwerk
querfeldein
zum
Hof
zurück
stürmten.
Bis
Anfang
des
Krieges
hielt
das
Gut
eine
kleine
Herde
Merinoschafe
(Fell
-
Persianer genannt). Mein Großvater Friedrich Werner, als Mädchen für alles auf dem Hof, schlachtete die einige Tage alten Lämmer.
Meiner
Mamma
brachte
er
öfter
ein
geschlachtetes
Lamm.
Die
nahm
es
als
Suppenfleisch,
zum
braten
war
es
zu
zart
und
mager.
Mir
war es schon über, es zu essen.
Nun weiter zu dem Gut gehörenden Gebäuden.
Die große Scheune
Die
„
Große
Scheune“
nahm
die
gesamte
Rückseite
des
Hofes
ein.
Gedroschen
wurde
darin
nicht,
das
geschah
bei
gutem
Wetter
wegen
dem
Druschabfall,
wie
Mohn
oder
Mischfutter
mit
Hafer
und
Saubohnen
(Tekebohnen
sagten
wir
dazu),
auf
dem
Feld.
Die
Dreschmaschine
wurde
dazu
mittels
Treibriemen,
von
einem
Lanz-Bulldog
Traktor
angetrieben.
Links
oben
auf
dem
Scheunendach
war
ein
Wagenrad
aufgesetzt.
Darauf
nisteten
früher
Störche
.
In
den
Feuchtwiesen
des
Schrotetales
fanden
sie
genug
Futter
für
die
Jungen,
und
Mäuse
auf
den
Feldern.
Das
große
Herrenhaus
mit
dem
Wintergarten
Anbau,
ist
ein
von
außen
schön
gestalteter
Bau.
Wir
Kinder
hatten
darin
nichts
zu
suchen,
nur
meine
Schwester
Gerhild
kannte,
durch
das
Spielen
mit
den
Raeckes
Töchter
Uta
und
Elke(?)
die
Räumlichkeiten
im
Haus.
Das
Ehepaar
Raecke
hatte
noch
einen
kleinen
Sohn
Ulf,
den
Hoferben.
Eine
germanische
Rune
als
Bestätigung
dessen,
war
über
der
Eingangstür
zur
Terrasse
angebracht.
Raecke
war
im
Gegensatz
zu
den
anderen
“Granden”
des
Dorfes
(…)
kein
Nazi.
Er
hatte
sich
an
deren
Aktivitäten
nicht
beteiligt.
Unser
Lehrer
Banse
hat
sich
darüber
geärgert,
weil
er
auf
Unterstützung
gehofft
hat.
Frau
Raecke,
selbst
aus
einer
Gutsbesitzerfamilie
stammend,
war
eine
tüchtige
“Regentin”
über
das
zahlreiche
Hauspersonal.
Die
Raeckes
waren
zu
unserer
Familie
sehr
fürsorglich,
auch,
weil
mein
Vater
als
ihr
Arbeiter,
Vater
von
6
Kindern,
im
Krieg
war.
Hinter
der
großen
Scheune,
den
Feldern
zu,
war
eine
Streuobstwiese
mit
einer
von
Buschwerk
eingefaßten
Sandgrube,
angrenzend
an
den
Fußweg
“hindere
Garns”,
der
zum
Kirchenstieg verlief.
Das
Gelände
war
eingezäunt,
Hühner,
Perlhühner
und
Truthähne
(Puter)
wurde
hier
gehalten.
Enten
wurden
in
dem
kleinen
Teich,
durch
den
die
Schrote
floss,
gehalten.
Daneben,
hinter
dem
Gemüsegarten
mit
den
Frühbeeten.
Mein
Großvater
und
Onkel
Fritz
bearbeiteten
den.
Mein
Großvater
bediente
auch
die
Koksheizung
im
Herrenhaus
.
Der
Hauptgarten
mit
Beerensträuchern,
Erdbeeren,
Pfirsich-
und
Mirabellenbäumen
lag
über
den
den
Anger
und
dem
Schrotegraben
hinweg.
Um
in
den
Garten
zu
gelangen
mußten
die
Leute
vom
Haupthaus
aus
über
den
Anger
gehen.
Dieses
hat
mir,
nach
dem
Erzählen
meiner
Mutter
,
das
Leben
gerettet.
Der
“Olle”
Johannes
Raecke
war
auf
dem
Weg
zu
seinem
Garten.
Da
sah
er
mich
im
Wasser
des
Teich
liegen.
Er
hat
mich
mit
seinen
Krückstock
rangezogen,
an
den
Beinen
hoch,
den
Kopf
runter,
daß
das
Wasser
aus
dem
Mund
heraus
lief.
Dazu
hat
er
mich
mit
dem
Stock
auf
den
Hintern
geschlagen,
bis
ich
zu
schreien
anfing.
4
Jahre
alt
war ich da wohl.
Der Dorfanger
Der Dorfteich, oder
„Modderdiek“
Er
ist
ein
rechter
Schlammteich
,
Pferdetränke
,
ein
Paradies
für
Enten
und
Gänse
und
die
Badeanstalt
für
uns
Kinder,
in
dem
wir
das
Schwimmen
lernten.
Der
Schlamm
im
Teich
kam
einmal
durch
das
Regenwasser,
welches
von
beiden
Straßen
abwärts
in
den
Teich
floss
und
den
Straßenstaub
hinein
spülte.
Dann
fiel
das
Laub
der
umstehenden
Kastanien
und
Eschenbäume
hinein.
Alle
15
-
20
Jahre
muss
deshalb
der
“Diek
uttemoddert”
werden.
Den
letzten
Versuch
hatten
1940
die
belgischen
Kriegsgefangenen
unternommen.
(Dieses
darüber,
und
andere
Geschichten
zum
Teich,
sind
in
dem
von
mir
geschriebenen
Aufsatz
“Der
Teich” nachzulesen.)
Für
uns
Kinder,
die
wir
nahe
am
Teich
wohnten,
war
er
ein
toller
Spielplatz.
Unsere
Enten
waren
oft
den
ganzen
Tag
aus
dem
Stall
des
Langen
Hauses
fort
in
den
Teich.
Spaß
gab
es
immer
wenn
eine
Hühnerglucke
Enteneier
ausgebrütet
hatte.
Sowie
die
Entenküken
ausgeschlüpft
waren
und
aus
dem
Stall
gelaufen
sind,
watschelten sie in den Teich
und
schwammen.
Die
Glucke
brachte
sich
bald
um,
und
biesterte
am
Ufer
rum.
Sie
musste
in
ihrem
Hühnerverstand
annehmen,
dass
ihre
Brut
ersaufen
würde.
Bevor
vom
Langen
Haus
berichtet
wird,
kommt
das
dem
Anger
gegenüberliegende
Bauerngehöft mit seinen Bewohnern und Vorgängern dran.
Das Anwesen der Familie
Braumann, heute Schrotestraße 14
Das
Wohnhaus
mit
Scheune
und
Stall
1771
von
einem
der
ersten
Siedler
namens
Vornhoff
[Heinrich]
erbaut
.
Anfang
des
19.
Jahrhundert
an
Christian
Matthias
Oha
/
Katharina
Elisabeth
Wolf
(?)
verkauft.
Dann
weiter
an
den
Bauer
Christian
Daenecke
.
Dessen
T
ochter
Therese
heiratete
den
Lehrer
Christian
Braumann
.
Sie
sind
die
jetzigen
Eigentümer
des
Anwesens
und
der
dazugehörenden
Feldmark.
Eine
Gänsewiese
mit
Pflaumenbäume
bepflanzt,
befindet
sich
über
den
Anger
und
der
Schrote
hin,
zwischen
Raeckes
Pferdestall
und
dem
Fußweg
“hindere
Gaarns”.
Eine
kleine
Teichmulde,
von
einer
Quelle
gespeist,
befindet
sich
gleich
hinter
der
Schrote.
An
der
Straßenseite
steht
der
später
in
Ziegelmauerwerk
errichtete
Stall
mit
Waschküche.
Obst
und
Gemüsegarten
befinden
sich
zur
Trift
hin
[Friedhof],
hinter
den
Gebäuden.
Außer
den
Eheleuten
Christian
und
Theres,
lebte
noch
die
Schwiegertochter
Lotte
mit
ihrem
Kind
(6J.)
Heinrich
(Heini)
und
der
französische
Kriegsgefangene
Robert
mit
im
Haus.
Der
Hoferbe,
Sohn
Heinrich
ist
als
Soldat
in
Russland
gefallen
[Liselotte
Braumann
hat
ihren
Mann
lange
Zeit
nur
als
vermisst
angegeben].
Die
Haupteinnahmequelle
war
der
Verkauf
von
Obst
und
einem
großen
Feld
die
Erdbeeren.
Die
gesamte
Wirtschaft
schmiss
der
überaus tüchtige Franzose.
Nach
Zerstörungen
in
der
Stadt,
durch
die
Luftangriffe,
mußte
er
aber
mit
anderen
aufräumen
und
Aufbauarbeiten
leisten.
“Christian,
hol
mich
hier
raus!”,
hat
er
seinen
Chef
zugerufen,
als
der ihn besuchte (Erzählung von Heinz Werner).
Christian
Braumann
hat
Arbeit
in
der
Stadt
angenommen
und
fährt
täglich
mit
dem
Zug
hin.
Ob
zwangsweise,
oder
wie
es
viele
Selbständige
tun
mußten,
die
keine
Rentenbeiträge entrichtet hatten (nicht geklebt hatten, wie es hieß).
Neben
den
Braumanns
befindet
sich
der
Schafstall
,
Hofeinfahrt
und
Eck-Wohngebäude
der
Familie
Walter
und
Agnes
Werner
mit
Tochter
Adelheid
(12J.)
und
Vater
von
Onkel
Walter,
den
“Katzow”
(Fleischer
und
Landwirt,
nun
Altsitzer,
Gustav
Albert
W
e
r
n
e
r
,
d
e
n
Bruder
meines
Urgroßvaters
Andreas
Friedrich
Wilhelm.
Den
ollen
“Katzow”
kannte
ich.
An
eine
Begebenheit
erinnere
ich
mich,
als
er
mit
geschulterten
Gewehr
und
einem
Bund
geschossener
Rebhühner
am
Gürtel
von
der
Jagd
über
den
Anger
heim
kam.
Ein
p
o
l
n
i
s
c
h
e
r
Arbeiter
war
bei
ihnen
beschäftigt.
An
einem
Tag
hatte
ein
d
e
u
t
s
c
h
e
s
Jagdflugzeug
einen
amerikanischen
Bomber
abgeschossen.
Die
Besatzung
sprang
mit
dem
Fallschirm
ab.
Onkel
Walter
und
ich
sahen
von
der
Straße
am
Anger
aus,
wie
einer
der
Amerikaner
mit
dem
Fallschirm
auf
dem
Acker
oberhalb
Raeckes
Grasgarten
runter
schwebte.
Onkel
Walter
holte
sich
eine
Mistgabel
und
lief
damit
die
Straße
runter
an
der
Kaserne
vorbei.
Nach
kurzer
Zeit
kam
er
mit
dem
Gefangenen
zurück.
So
sah
also
ein
Ami
aus.
Der
sah
aus
wie
ein
Mexikaner.
Er
hatte
seinen
Fallschirm
unter
den
Arm
geklemmt
und
beide
gingen
in
Raeckes
Büro.
Ich
kletterte
auf
einen
Findling
der
vor
dem
Turm
lag.
Da
sah
ich
dann
wie
der
Ami
seine
Pistole
(oder
großes
Messer)
auf
den
Schreibtisch
legte.
Inzwischen
war
Walter
Jacobs
mit
geschulterter
Flinte
gekommen.
Der
Jacobs
ist
dann
mit
dem
Ami
losmarschiert,
wahrscheinlich
nach
Dreileben
zur
Polizeistation.
Zur
kleinen
Landwirtschaft
gehörte
eine
kleine
Schafherde
die
an
den
Böschungen
der
zur
Hemsdorfer
Feldflur
gehörenden
Feldwegen
und
auf
den
abgeernteten
Feldern
Futter
fand.
Wer
die
Gebäude
errichtet
hat
weiß
ich
nicht.
Die
Eheleute
Gustav
Albert
Werner
/
Anna
Auguste
Niemann
aus
Wellen,
haben
es
den
nach
Kanada
ausgewanderten
Beseckes
abgekauft.
Das Anwesen in der heutigen
Schrotestraße 13
Das Schulhaus
Als
nächstes
kommt
das
um
1842
erbaute
Schulhaus,
jetzt
Lehrerwohnung,
und
der
später
angebaute
Klassenraum
unserer
Schule.
Dazu
gehört
die
am
Gang
liegende
Schulscheune
Gerätestall
mit
Waschküche. Lehre und Schultoiletten (Plumpsklos). Dann noch der Schulgarten.
Unsere
Lehrerin
ist
die
schon
ältere,
wegen
Lehrermangel
aus
der
Pension
geholte
Haldensleberin
Frl.
Heuer.
Unser
ehemaliger
Lehrer
Herwart
Banse
ist
zur
Wehrmacht
eingezogen
worden.
Nach
Banses
Fortgang
hielt
zeitweise
ein
Lehrer
Jahn
aus
O
c
h
t
m
e
r
s
l
e
b
e
n
Unterricht.
Ein
alter
Mann,
den
wir
winters
von
der
Brücke
aus
auf
dem
Schlitten
zur
Schule
gezogen
haben.
Dem
wurde
die
Belastung
oft
zu
viel.
Dann
sind
wir
Älteren
zu
Fuß
nach
Rodensleben
in
die
Schule
gegangen.
Erst
in
der
Bauernstraße,
dann
in
die
Schule
der
2.
Straße
bei
einem
Lehrer
Peine
.
Der
Unterricht
bei
der
Frl.
Heuer
ist
Prima.
Keine Wehrmachtsberichte mehr schreiben, keine “Lobhudeln” unseres geliebten “Führers” mehr.
Frl. Heuer hatte mit unserer inzwischen großen Schülerzahl von ~ 40 Kindern, genug zu tun.
Alles über die Schule ist in meiner Schrift “Meine Schulzeit” nachzulesen.
Der
Lehrer
Banse
hatte
1942
(?)
geheiratet.
Eine
aus
Potsdam
stammende
Akademiker
Tochter.
Eine
ganz
liebe
Frau
war
die
“Bansensche”.
Mit
ihren
kleinen
Jungen
(1J.?)
lebten
ihre
Eltern
mit
im
Haus
(auch
liebe
Leute).
Diese
waren
wegen
dem
Bombenkrieg
nach
Hemsdorf
gezogen.
Der
Professor
Neubert
saß
mal
an
der
Hausecke
vom
Langen
Haus
und
hat
das
Schulgebäude
gezeichnet.
Frau
Zabel
erzählte
mir,
daß
sie
als
Ausgebombte
auch
mit
im
Schulhaus
Wohnten,
und
sie
der
Frau
Banse
in
der
Hauswirtschaft
half.
Diese
hätte,
als
“höhere
Tochter”
keine
Ahnung
von
der
Hauswirtschaft gehabt, konnte nicht mal Windeln waschen und fürchtete sich vor ihren Mann (von Frau Zabel erzählt).
Fräulein
Heuer
jagte
uns
nicht
mehr
nach
der
Frühstückspause
im
Laufschritt
um
den
Teich,
Gedichte
brauchten
wir
Kinder
nicht
mehr
lernen,
und
die
vielen
Heilkräuter,
welche
wir
zu
Banses
Zeiten
sammeln
mußten,
könne nun schön weiter wachsen.
Das „Lange Haus“
Im
17.
Jahrhundert
für
die
Arbeiterfamilien
des
Vorwerk
Hemstorff
der
preußischen
Domäne
Dreileben
erbaut.
Und
zwar
ein
Gebäude
mit
den
ersten
2
Eingängen.
Der
3.
Anbau
daran,
nahe
der
Schrote
wurde
erst
gebaut,
als
der
Müllermeister
Christoph
Werner
/
Catharina
Elisabeth
Behrends,
die
1798
[?]
errichteten
Gebäude,
das
Wohnhaus
zwischen
den
2
Eichen
hinter
der
Schrote
an
Horbachs,
und
Stall
und
Scheune
vor
der
Schrote
an
Raecke
verkauften.
Raecke
ließ
den
3.
Anbau,
alle
Ställe,
und
die
Toiletten
über
der
Schrote
bauen.
Mein
Urgroßvater
Andreas
Friedrich
Wilhelm
Werner
erwarb
den
Rest
des
Besitzes
von
der
Straße
bis
zu
Schrote,
auf
dem
er
Stall
und
Wohnhaus
errichten
ließ.
Das
Gartengrundstück über der Schrote ebenfalls.
Als
das
Vorwerk
1770-71
an
die
Siedler
überschrieben
wurde,
ließ
der
Verwalter
im
Langen
Haus
für
die
ersten 4 Siedlerfamilien die Fußböden neu ausbohlen, weil alle verfault waren.
Im
Langen
Haus
zogen
1770
folgende
Familien
ein:
Georg
Hartmann,
Peter
Herpel,
Andreas
Zubrodt
und
Philipp Kalb.
Im
ersten
Eingang
ist
1940,
nachdem
die
Familie
Rische
ausgezogen
war,
unsere
Familie
eingezogen.
Mein
Vater
Rudolf,
Mutter
Lucie
geb.
Büttner.
Wir
Kinder
Rudolf
(Rudi)
geb.
1931,
Elisabeth,
geb.
1932,
Gerhild,
geb.
1933,
Friedrich
(Fritz),
geb.
1936,Willi,
geb.1938
und
Erika
,
geb.
1941
und
unsere
Großmutter
Marie
Büttner,
geb.
Schönfeld.
Mein
Vater
wurde
im
Herbst
1940
zur
Wehrmacht
eingezogen.
Im
Winter
1941-1942
aus
dem
Krieg
in
Russland
zurück
in
die
Garnison
nach
Hannover
Bothfeld
zurückbeordert.
(Nach
der
Geburt
von
Tochter
Erika,
im
August
1941,
dem
6.
Kind,
mußten
die
Soldaten
auf
“Führerbefehl
?”
von
der
Front abgezogen werden. So hat Erika wohl ihrem Vater das Leben gerettet.)
Im
2.
Haus
lebte
der
Vormann
auf
dem
Gut
Raecke,
Andreas
Thormeyer
mit
Frau,
Tochter
Berta
und
Enkeltochter
Else,
beide
ledig.
Andreas
war
ein
stattlicher
älterer
Mann.
Er
hatte
die
Koppel
der
Frauen
bei
ihren
Tätigkeiten
zu
beaufsichtigen.
De
“olle
Thormeyersche”
ist
eine
ganz
liebe
Frau.
In
unseren
3.
Eingang
wohnt
der
Landarbeiter
bei
Raecke
Otto
Memel
sen.
mit
seiner
Frau.
Die
Söhne
Otto
jun.
(sind
Soldat.)
Erich,
schwer
verwundet,
und
Ernst
Infanteristen,
ledig.
Mit
im
Haus
wohnte
der
Schweizer
bei
Raecke
Willi
Schwitzer
mit
Frau
Auguste,
Tochter
Emmi
(20
Jahre?)
Frisöse
in
der
Stadt,
Inge
(15J.)
im
Haushalt
im
Harz,
Hermann,
Soldat
beim
Küstenschutz
(Küstenbatterie)
in
Nordnorwegen.
Auch
2
französische
Kriegsgefangene
wohnten
dort.
Von
einem der zwei war Else Thormeyer schwanger.
Das
Zusammenleben
der
Familien
war
verträglich,
es
gab
keinen
Streit.
Jede
der
Familien
hatte
3
Ställe
für
das
Vieh
und
Gerätschaften
und
Brennmaterialien.
Thormeyers
und
Memels
hielten
Ziegen,
wobei
Otto
Memel
den
Gemeindebock hielt.
Im
Ort
gab
es
genug
Ziegenhalter.
Die
marschierten
mit
ihren
Ziegen
nach
unten
auf
den
Hof,
und
ließen
ihre
Tiere
decken.
Hühner
und
Enten,
sowie
1
Schwein
hatten
alle
Familien.
Jeder
hatte
den
Mistberg
vor
dem
Stall.
Die
Raeckes
hatten
für
ihr
Trinkwasser
eine
Wasserleitung
vom
“Spring”
[Sprink],
der
Gemeindequelle
und
Brunnen,
in
ihr
Haus
[Große
Haus]
verlegt.
Die
verlief
unter
dem
Schrotebett
weiter
durch
den
Teich.
An
der
Ecke
von
unterem
Haus
war
aus
der
Leitung
eine
Zapfstelle
für
uns
Bewohner
(mittels
Wasserhahn)
angebracht.
Die
meisten
Hauseigentümer
hatten
den
Mistberg
unweit
vom
Brunnen
entfernt.
Unser
Standrohr
der
Zapfstelle
mußte
vor
Frost
geschützt,
mit
Stroh
ummantelt
und
mit
alten
Jacken
und
Säcken
abgedeckt
werden.
Oft
genug
mußte
es
aufgetaut
werden.
[Die
Wasserversorgung
vom
Sprink
über
die
“Zapfstelle
am
Langen
Haus”
,
bis
in
den
Keller
von
Raeckes
Anwesen
funktionierte
ohne
Pumpe
und
Strom,
nur
durch
das
Gefälle.
Zwische Brunnen und Entnahmestellen lagen ca.200 und 300 Meter.]
Um
zu
den
jeweiligen
Plumpsklos
in
der
gemauerten
Hütte
zu
gelangen,
mußten
alle
am
Haus
entlang,
über
eine
über
die
Schrote liegende Holzbohle gehen.
1943
mußten
in
den
2
ersten
Hausteilen
(bei
uns
und
bei
Thormeyers)
die
alten
verräucherten
Herdstellen
mit
dem
Schlot
des
offenen
Kamin
,
durch
den
man
in
den
Himmel
sehen
konnte,
(so
wie
Max
und
Moritz
der
Witwe
Bolte
die
Hühner
aus
der
Pfanne
geangelt
haben)
herausgerissen
und
durch
2
neue
Schornsteine
ersetzt
werden.
Über
allen
Stallungen
war
der
große
Strohboden.
In
den
~
1,50
m
hohen
Drempel
befanden
sich
Luken,
durch
die
man
mittels
einer
Leiter
hinein
gelangt
und
das
Stroh hinein- und heraus geschafft wird. In meiner Schrift (“Das Lange Haus” ist alles vom Gebäude niedergeschrieben).
Bei
uns
sind
in
einem
Zimmer
mit
Kammer
ein
älteres
Ehepaar
einquartiert
worden.
Sie
sind
in
Magdeburg
ausgebombt
worden.
Das Wernersche Anwesen, heute
in der Schrotestraße 8
Angrenzend
vom
Stall
des
langen
Hauses
steht,
durch
einen
Durchgang
das
Wohnhaus
meiner
Großeltern Friedrich Wilhelm Werner und Emma Meta, geb. Vespermann.
Das
Haus,
und
der
große
längs
der
Straße
liegende
Stall,
sind
aus
verfugten
Ziegelmauerwerk,
bzw.
der
Sockel
des
Wohnhauses
mit
überwiegendem
Naturstein
hergestellt,
erbaut
von
meinen
Urgroßvater
Werner.
Vom
geräumigen
Hof
Hof
aus
gelangt
man
über
eine
Außentreppe
in
das
Erdgeschoss.
Über
eine
Außentür,
wenige
Stufen
tiefer
in
den
Keller.
Weger
dem
Grundwasser
der
nahen
Schrote
liegt
er
nicht
tief
unter
der
Erdoberfläche.
Im
Keller
befindet
sich
ein
Brunnen
mit
installierter
Schwengelpumpe
(Schucke).
Außer
meinen
Großeltern wohnen darin: der älteste Sohn Friedrich (Onkel Fritz) mit Frau Elisabeth (Lieschen) und Tochter Ruth (15 J.).
Obwohl
unsere
Familien
in
der
Nachbarschaft
wohnten,
war
das
Verhältnis
zueinander
nicht
das
Beste.
Der
Ursprung
dessen
war
wohl,
daß
mein
Vater
meine
Mutter
nicht
heiraten
sollte,
und
wir
Kinder
nicht
die
“Lieblingsenkel”
waren.
Der
Alte
war
ein
unleidlicher
Patriarch,
der sich herausnahm, mich zu schlagen. Da bin ich etwas vom Dorfspaziergang abgekommen, und habe etwas familiäres zugefügt.
Als
nächstes
liegt
neben
der
Hofeinfahrt
mit
dem
Torweg,
das
Wohnhaus
der
Eheleute
Biermann.
Sie
einen
geb.
Horbach
und
ihr
Elternhaus.
Er,
aus
Eichenbarleben
stammend
(?),
hat
dort
“eingeheiratet”.
Ihr
einziger
Sohn
Gerhard,
ist
als
Soldat
in
Russland
gefallen.
Als
ehemaliger
Bauernhof,
befinden
sich
noch
Stallungen
und
Scheune
zum
Anwesen.
Großvieh
und
ein
Pferdegespann
sind
nicht
mehr
da.
Den
Acker
lassen
sie
sich
bearbeiten,
oder
haben
ihn
verpachtet.
Ihre
Einnahmequelle
ist
die
Annahme
und
der
Weiterverkauf
von
Obst
und
Gemüse
an
Händler.
Aus
den
zwei
großen
Gärten,
welche
von
der
Schrote
(am
langen
Haus
vorbei
mit
einer
2m
hohen
Mauer)
bis
zum
Trampelpfad
“hindere
Gaarns”
reichten.
Dieses
Grundstück
hat
mein
Vorfahr
Joachim
Friedrich
Werner,
der
Windmüller,
von
der
Gemeinde
erworben
und
sein
Wohnhaus
hinter
der
Schrote
1798
gebaut.
Die
zwei
Eichen
recht
und
links
vom Haus gepflanzt.
Dieses Grundstück haben Horbachs vom Erben Christoph Werner gekauft, und nicht wie ich auf Seite 33 schrieb Raecke.
Raecke
hat
das
vor
der
Schrote
zugehörende
Teil
mit
Stall
und
Scheune
erworben.
Mit
den
Biermanns
hatten
wir
eine
gute
Nachbarschaft,
das
sind
grundehrliche
Leute.
Als
mein
Onkel
Albert
Werner,
der
mit
seiner
Familie
1940
bei
Onkel
und
Tante
Grope
wohnte,
(Tante
Grope
ist
die
Schwester
von
Opa
Werner)
(und
Cousine
von
Onkel
Albert.)
das
von
Gustav
und
Adolf
verlassenen
Werner
Haus
kaufen
wollte,
haben ihm die Biermanns das Geld für den Kauf geliehen, ohne schriftlichen Vertrag. Per Handschlag, auf Treu und Glauben.
Herr
Biermann
marschierte
mit
seiner
Trompete
unter
dem
Arm
geklemmt
los,
nach
Eichenbarleben
(?)
wenn
von
seiner
Kriegskameradschaft
zur
Beerdigung
oder
Feier
musiziert
wurde.
Das
Obst,
was
Erich
Meyenberg
und
ich
bei
Hans
Jochen
[?]
Spieß
gepflückt haben, brachten wir auch zu der Sammelstelle der Biermanns.
Das Wohnhaus der Familie Biermann,
jetzt die Schrotestraße 7
Der olle Hoff
Nun
zu
der
Großen
Scheune
auf
dem
“ollen
Hoff”.
Mit
der
Bezeichnung:
der
olle
Hoff,
sind
die
alten
Gebäudeteile
des
Vorwerk
gemeint,
welche
dort
mit
der
nach
Westen
hin
gebauten,
“massiven
Scheune”
und
über
den
Hof,
der
Durchfahrt
hinweg
langen
Mauer
des
ehemaligen
bis
an
den
Kanterberg
angebaut
worden.
Der
Hof
ist
am
Teil
der
alten
Scheune,
zur
Kuhstallmauer
hin
überdacht.
Darunter
steht
ein
Ungetüm
von
Dreschmaschine
englischen
Fabrikats
mit
Strohpresse.
Angetrieben
wird
die
Dreschmaschine
mittels
eines
Treibriemen
von
einem
feststehenden
Motor
aus.
Die
Ackerwagen
mit
Dreschgut
(überwiegend
Getreide,
aber
auch
Erbsen,
Mohn
und
Saubohnen
mit
Hafer)
werden
längsseits
der
Maschine
gefahren,
die
Garben
auf
die
obere
Plattform
geworfen,
von
wo
aus
die
2
Frauen
die
Bünde
aufschneiden
und
das
Dreschgut,
locker
in
den
Trichter
zu
den
Dreschwalzen
werfen.
Die
Körner
fallen
in
eine
Sammelkammer
und
von
da
aus
abgesackt.
Das
Spreu,
oder
der
Kaff
(von
Gerste)
wird
über
ein
Gebläse
aus
der
Maschine
heraus
auf
einen
Berg
an
die
Mauer
geblasen.
Stro
wird
mechanisch
durch
die
hinter
der
Maschine
stehenden
Press
gedrückt,
wo
sie
jeweils
als
Ballen
gepresst,
rechts
und
links
gedrahtet
über
Gleitstangen
hoch
durch
die
Luke
geschoben
in
die
Scheune
fallen.
Dann
beginnt
die
Arbeit
von
uns
12-14
jährigen
Schuljungen.
In
Hitze
und
Staub,
nur
mit
einer
Turnhose
bekleidet,
mit
einem
Eisenhaken
die
Ballen
zu
den
Lagen
ziehen
und
stapeln.
(In
meiner
Schrift
darüber
zu
lesen)
Unsere
Hühner
brauchten
von
uns
wenig
gefüttert
werden.
Wenn
die
morgens
aus
dem
Stall
gelassen
wurden,
liefen
sie
rüber
zum
offenen
Hof
und
scharrten
sich
ihr
Futter
aus
dem
Großen
Kaffberg.
Wir
Jungen
kriechen
schon
mal
unter
dem
Tor
durch
und
spielen
im
Stroh
und
den
Balken
der
Scheune.
Unsere
Katze
jungte
regelmäßig
im
Stroh
der
Scheune.
Waren
diese
schon
größer,
da?
sie
die
nicht
mehr
stillen
konnte,
dann
schleppte
sie
die
nach
uns
rüber.
Die
Kleinen
waren
wild,
bissen
und
kratzten. Eine , oder zwei behielten wir. Die anderen kamen in den Katzenhimmel.
Die
andere
große
Scheune
steht
von
der
Straße
aus
bis
zur
Scheune
auf
Voigts
Hof.
Sie
gehört
dem
Bauern
Gustav
Strumpf und ist von seinem Hof aus zu begehen. Da steht auch seine eigene Dreschmaschine drin.
Vom
Vorwerk
der
Königlich
Preußischen
Domäne
Dreileben
sind
noch
die
Scheunen,
die
Mauer
vom
Kuhstall,
und die 2 ersten Hausteile des Langen Hauses vorhanden.
Das Gehöft des Bernhard Voigt
An
Biermanns
Haus
grenzt
unmittelbar
das
Gehöft
des
Bernhard
Voigt
an.
Es
gehörte
ehemals
dem
Erbpächter
Behrends.
Bernhard
Voigt
ist
Ruheständler.
Seine
Frau
ist
eine
geb.
Warnecke
aus
Gr.
Rodensleben.
Die
Ländereien
hat
Voigt
sej.
seinem
Schwager
Walter
Warnecke
verpachtet
und
die
Ställe
und
Scheune
zu
dessen
Nutzung
überlassen.
Das
Korn
aus
der
Hemsdorfer
Feldmark
wird
von
Warneckes
Leuten
auf
dem
Hof
gedroschen.
Voigt´,
der
schon
mal
Ortsvorsteher
war
ist
ein
großer
Hitleranhänger.
Mit
im
Haus
leben
die
Eheleute
Robert
Behrends.
Seine
Frau
ist
die
Schwester
von
Frau
Voigt,
eine
geb.
Warnecke.
Der
gebürtige
Hemsdorfer
Robert
Berends
war
bis
zu
seiner
Pensionierung
Zollbeamter
in
Saarbrücken,
ebenso
seine
Brüder
(Oskar
in
Duisburg,
Friedrich
in
Pommern).
Als
Berufssoldaten
im
1.
Weltkrieg
sind
sie
in
den
Staatsdienst
gekommen.
Die
Behrends
sind
Verwandte
von
uns
Werners.
Ihre
Mutter
war
eine
geb.
Werner.
Mit
auf
dem
Hof,
in
der
Knechtswohnung,
hatte
man
die
Düsseldorferin
Frau
Fränkel
(Frenkel
?)
mit
ihrem
Schulkind
(6J.?)
Edith,
und
ihrem
Kleinkind
Herbert
einquartiert.
Der
Mann
von
Frau
Fränkel,
war
als
Halb-Jude
im
Konzentrationslager.
Wie
alle
Düsseldorfer
Evakuierten
war
auch
Frau
Fränkel
nicht
gut
auf
Hitler
zu
sprechen.
Dagegen
war
der
Robert
Behrends
ein
großer
Anhänger
des
Führers.
Uns
Kinder
war
der
Hitlergruß,
den
rechten
Arm
hochstrecken
und
“Heil
Hitler”
zu
rufen
eingeimpft
worden.
Jedenfalls
wußten
wir
genau,
wer
im
Dorf
so
gegrüßt
werden
mußte.
Der
kleine
Herbert
Fränkel
ist
ein
ganz
verängstigtes
Kleinkind.
Wahrscheinlich
durch
die
Luftangriffe
auf
Düsseldorf,
oder
die
Trennung
des
Vaters
von
der
Familie.
Ängstlich
rief
er
immer
“Egik,
Egik”,
wenn
seine
Schwester
fortgehen
wollte,
und
klammerte
sich
an
ihr
fest.
Die
Kellerräume
in
Voigts
massiven
Wohnhaus
wurden
uns
Bewohnern
des
Langen
Hauses
als
Luftschutzkeller
zugewiesen.
Da
sind
wir
aber
gar
nicht
hingegangen.
Angst
vor
den
feindlichen
Flugzeugen
angegriffen
zu
werden,
hatte
in
der
geschlossenen
Ortschaft
keiner.
Auf
dem
freien
Feld
war
das
anders,
dort
griffen
die
Tiefflieger
zunehmend
auch
Leute
mit
ihren
Bordwaffen
an.
Zu
Schaden
ist
dabei
kein
Hemsdorfer
gekommen.
In
Ochtmersleben
sind
dagegen
einige
Häuser
zerstört
worden.
Es
gab
etliche
Tote
und
Verwundete.
Frau
Müller,
die
Mutter
von
Lotte
Braumann,
verlor
einen
Arm
bei
den
Angriff.
Erwähnen
muß
ich
noch,
daß
der
Robert
Behrends
meinen
späteren
Lebenslauf
eine
andere
Richtung
gegeben
hat.
Im
Frühjahr
sprach
er
mich
auf
der
Straße
an:
“Rudi,
was
willst
du
mal
werden?”(ich
hatte
bei
dem
Kaufmann
Pannecke
?
in
Ochtmersleben
eine
Zusage
für
eine
Lehrstelle
erhalten).
Ich
sagte
ihm:
“ich
lerne
Kaufmann
bei
Pannecke”.
Da
entgegnete
Behrends:
“
was
du
willst
für
10
Pfg.
(unleserlich)
hinter
der
Ladentheke
rumspringen!”
Ich
spreche
mit
deinem
Lehrer.
Das
tat
er
auch.
Lehrer
Banse
beantragte
die
Aufnahme
in
eine
Lehrerbildungsanstalt
(LBA).
Die
Aufnahmeprüfung
bestand
ich.
Im
Frühjahr
1945
sollte
ich
die
Ausbildung
beginnen.
Ihren
großen
Garten
nutzten
die
Eheleute
Voigt
aber.
Er
ging
über
das
Rinnsal
der
Schrote
hinweg
bis
zum
Pfad
“hindere
Gaarns”,
wo
er
von
einer
in
Eisenträgern
(senkrecht),
mit
Ziegelsteinen
hochkant
ausgefachten
Wand,
eingegrenzt
wurde.
Im
Winter
staute
sich
der
Schnee
getrieben
meterhoch
dagegen
auf.
Wir
Jungen
bauten
dann
Schneehöhlen,
wie
Iglus,
in
den
Wehen.
In
den
schneereichen
Wintern
waren
das,
und
das
Schlittenfahren
vom
“Kanter-
und
Reusterbarsch”
unsere
Spielplätze.
Dazu
kam
,
ohne
Schnee,
das
Spielen
und
Schlittschuhlaufen
auf
der
Eisfläche des Teiches.
Jacobczaks Anwesen
Gegenüber
den
Voigts,
und
den
angrenzend
an
den
“offenen
Hoff”,
steht
das
Gebäude:
Wohnhaus
mit
Stallung,
,
mittig
Gaststube
mit
Treppenaufgang
zum
kleinen
Lebensmittelladen
und
angrenzendem
Saal
mit
Bühne
.
Besitzerin
war
bis
zu
ihrer
Heirat
1942-43
?
Tante
Paula
Behrends.
Sie
brachte
ihren
um
1924
geborenen
Hans
Behrends
mit
in
die
Ehe
ihres
Lebensgefährten
Lorenz
Jacobzcak
[Jacobczak]
.
Onkel
Lorenz,
der
als
russischer
Kriegsgefangener
des
1.
Weltkriegs
bei
einem
Bauern
in
Drackenstedt
arbeitete,
und
Tante
Paula,
welche
als
“Mamsell”,
auch
da
selbst
beschäftigt
war,
fanden
sich
so
zusammen.
Seine
russische
Ehefrau
mit
den
(seinen)
2
Kindern,
kam
in
den
20er
Jahren
angereist.
Onkel
Lorenz
hat
sie
unter
Androhung
von
Polizeigewalt,
zurück
nach
Weißrussland
geschickt.
Ob
nach
einer
Ehescheidung,
oder
weil
er
erst
1942-43
die
deutsche
Staatsangehörigkeit
erhielt,
heiratete
er
Tante
Paula
und
adoptierte
den
Jungen.
Dieser
ist
Marinesoldat
auf
einem
Schnellboot.
Tante
Paula
versorgte
den
Haushalt
und
verkauft
im
Laden
und
bedient
die
Gäste
in
der
Gaststube,
da
Onkel
Lorenz
als
Dolmetscher
im
russischen
Kriegsgefangenenlager
Altengrabow?
eingezogen
ist.
Als
die
Eheleute
vom
Standesamt
in
Rodensleben,
nach
ihrer
Trauung,
mit
der
Kutsche
zurückkamen,
haben
wir
Kinder
nach
Brauch
ein
Seil
quer
über
die
Straße
am
Rüsterberg
gespannt.
Nachdem
reichlich
kleine
Münzen
heraus
auf
die
Straße
geworfen
wurden,
konnten
sie
weiter
fahren.
Der
große
Saal
mit
der
Bühne
wurde
in
der
Kriegszeit
einmal
für
eine
größere
Veranstaltung
genutzt.
Vielleicht,
um
die
vom
Leid
um
ihre
gefallenen
Männer
und
Söhne
betroffener
Familien
ein
wenig
Abwechslung
zu
bieten,
wurde
ein
“Wunschkonzert”
veranstaltet.
Außer
der
schönen
Musik
wurden
auch
kleine
Sketche
aufgeführt.
Durch
die
Veranstaltung
führte
als
Spaßmacher
Onkel
Rudolf
Ringel
(zu
der
Zeit
war
sein
Junge
Rudi
[Rudolf]
noch
nicht
gefallen).
Im
Saal
wurden
einige
Male
im
Jahr
Filme
gezeigt.
Verantwortlich
war
die
Gaufilmstelle.
Für
uns
Kinder
ein
Großereignis,
denn
was
in
den
Filmen
gezeigt
wurde,
war
für
uns
Dorfkinder
so
aufregend,
daß
wir
das
Geschehen
auf
der
Leinwand
für
lebendig
hielten.
Wenn
Filme
(wie
“Mutterliebe”,
oder
“Heimat
deine
Sterne”)
gezeigt
wurden,
dann
weinten
die
Frauen
vor
Rührung.
Viele
von
denen
liefen
noch
zu
den
Vorführungen nach Rodensleben rüber, um sie noch mal zu sehen.
Vom
Gang
hinter
dem
Saal
ging
ein
Trampelpfad,
an
Gropes
unterer
Scheune
und
Reinhold
Spießens
Gemüsegarten
vorbei.
Auf
dem,
von
der
Straße
aus,
bis
dahin
liegenden
Gelände,
steht
die
“Sedan
Eiche”
.
Nach
Deutschlands
Sieg
1870-71
über
Frankreich,
und
der
Kaiserkrönung,
war
unter
der
Bevölkerung
eine
nationale
Jubelstimmung.
Wohlhabende
Städte
und
Gemeinden
errichteten
in
Gedanken
an
die
Schlacht
bei
der
französischen
Stadt
Sedan,
Denkmäler.
Andere
pflanzten
aus
eben
diesen
Anlaß
eine
“Deutsche
Eiche”.
So
auch
die
Hemsdorfer.
Mein
Vater
erzählte
mir,
daß
der
Kriegerverein,
und
später
auch
der
Gesangverein,
dort
gedenkfeiern
abhielten.
Die
Soldatenlieder,
“Fern
bei
Sedan
auf
den
Hügeln,
steht
ein
Infantrist
auf
Wacht
,neben
seinen
Kameraden
den
die
Feindes
Kugel
tödlich
traf”,
oder”
Argonnerwald,
In
deiner
kühlen
Erde
ruht
so
manches
tapfere
Soldatenblut”,
sind
uns
bekannte
und
gesungene
“Volkslieder”
geblieben.
Aus
den
verlorenen
1.
Weltkrieg
haben
wir
in
der
Schule
nur
das
von
Gorch
Fock
[Walter
Flex]
gedichtete
Lied
“Wildgänse
rauschen
durch
die
Nacht,
mit
schrillem
Schrei
nach
Norden
–
unstäte
Fahrt
habt
acht,
habt
acht,
die
Welt
ist
voller
Morden”, gelernt und gesungen.
Die Eiche
Das Bauerngehöft der Familie
Gustav Strumpf
Auf
der
linken
Straßenseite
liegt
das
große
Bauerngehöft
des
Gustav
Strumpf
senj.
Er,
seine
Frau
und
die
Schwiegertochter
Else,
geb.
Jung
(aus
Ochtmersleben)
bewirtschafteten
den
Hof
mit
Hilfe
von
2
polnischen
Zwangsarbeitern.
Der
Erbe,
Gustav
Strumpf
jun.
ist
als
Soldat
bei
der
FLugabwehr
auf
einem
Flak-Bunker
in
Frankfurt
a.M.
gefallen.
Die
Ehe
ist
Kinderlos.
Im
Gebäude
neben
der
rechten
Toreinfahrt,
befand
sich
früher
ein
Schulzimmer
(hinter
den
2
Giebelfenstern).
Der
Vorbesitzer
des
Anwesens,
Heinhaupt,
und
sein
Schwager
Grasemann
,
hielten
sich
nach
Streit
mit
Lehrer
Dankworth
für
ihre
Kinder
Privatlehrer.
Heinhaupt
mußte
wegen
einer
Tätlichkeit
an
Lehrer
Dankworth,
sogar
eine
Gefängnisstrafe
abbrummen.
Rechts um die Stallung herum führte der Gemeindeweg zum “Spring” [Sprink].
Der
Quellbrunnen
wurde
im
Kammeratlas
von
1727
des
Vorwerk
Hemsdorf,
mit
“Sprinck”
eingezeichnet.
Das
Wasser
vom
Spring
war
besonders
“weich”
und
so
holten
viele,
auch
weiter
entfernt
wohnende
Wasser,
wenn
sie
Hülsenfrüchte
kochen wollten.
Vor
dem
Giebel
des
Wohnhauses
stehen
2
sehr
große
Lindenbäume.
Sie
scheinen
bei
der
Errichtung
des
Hauses
(um
1830
?)
gepflanzt
worden
zu
sein.
Es
waren
die
einzigen
großen
Linden
im
Ort.
Meine
Großmutter
Büttner
schickte
mich
zur
Blütezeit hin, Lindenblüten für den Tee zu pflücken.
Die Bäckerei Kunkel
Das
Eckgrundstück
mit
dem
Gebäude
der
Bäckerei
und
Wirtschaftshof
mit
Stallung,
gehörte
den
Eheleuten
Kunkel.
Bäckermeister
Kunkel
und
seine
Frau
sind
ganz
freundliche
Leute.
Da
ihre
Ehe
Kinderlos
war,
haben
sie
ihre
Nichte
Ida
Rolle
an
kindesstatt
großgezogen.
Diese
hat
auch
die
Schule
in
Hemsdorf
besucht,
ist
aber
auswärts
verheiratet.
Zwischen
Strumpfs
Hofeinfahrt
und
der
Bäckerei
befinden
sich
ein
kleiner
Garten
und
der
Eingangsweg
zum
Haus.
Meister
Kunkel
hat
vor
einem
Jahr(?)
die
Bäckerei
geschlossen.
Teils
alters
wegen,
teils
weil
ihm
der
Bäckermeister
Friedrich
Braumann
(Bruder
von
Christian
Braumann)
zu
große
Konkurrenz
gemacht
hat.
Der
kommt
mit
einem
von
2
Doggen
gezogenen
größeren
Handwagen
nach
Hemsdorf und verkauft seine Backwaren.
Wir
Kinder
gingen
gern
zu
Kunkels
Brot
und
Brötchen
kaufen.
Unter
der
Treppe
war
ein
Gelaß
mit
Waren
(und
auch
Süßwaren)
die
Frau
Kunkel
verkaufte.
Wir
brachten
auch
Äpfel
hin.
Die
ummantelte
der
Meister
mit
Teig
und
hat
sie
gebacken.
5
Pfg.
kam
das.
Die
Frauen
brachten
ihre
Blechkuchen
zum
Backen
hin.
Einmal
hatte
eine
Frau
ihren
fertig
gebackenen
Kuchen
im
Flur
auf
den
Boden
abgesetzt.
Der
alte
Strumpf,
der
vom
hellen
Tageslicht
in
den
dunklen
Flur
kam,
hielt
ihn
für
einen
Abtreter
und
trat
sich
die
Schuhe
darauf
ab.
So
wurde
es
glaubhaft
erzählt.
Wir
Kinder
halfen
den
Kunkels
gerne
beim
Kartoffelroden.
Da
gab
es
zum
Lohn,
schönen
Streuselkuchen
zum
essen.
Mit
im
Haus
ist
in
der
oberen
Wohnung
eine
aus
Düsseldorf
evakuierte
Frau
mit
ihren
10
und
13
Jahren
alten
Jungen
eingewiesen.
Frau
Brück
und
die
Jungen
spreche
sehr
schlecht
über
den
Führer.
Mit
dem
Gleichaltrigen
Wolfgang
hatte
ich
mich
angefreundet
und
war
oft
in
ihrer
Wohnung.
Der
nannte
Hitler
gar
einen
Verbrecher.
Zum
Dienst,
was
ich
als
Jungenschaftsführer
angeordnet
habe,
erschien
er
erst
gar
nicht.
Der
schwärmte
von
Edelweißpiraten,
Jugendlichen
aus
Köln
und
Düsseldorf,
welche
gegen
Jungvolk
und
Hitlerjugend eingestellt waren (die gab es tatsächlich. In Köln wurden 2 Edelweißpiraten hingerichtet, 15 Jahre alt).
Das Eckgehöft des Bauern
Hermann Feldmann
Am
Ortsausgang
steht
als
Eckgehöft
das
große
Anwesen
des
Bauern
Hermann
Feldmann
und
seiner
Frau
Luzie
.
Seine
Kinder
sind
Ursula
10,
Hermann
9
und
Günter
7
Jhr
.
?,
und
der
Schwiegervater
des
Bauern,
der
alte
Ehrecke
.
Alles
einfache,
bescheidene
Leute.
In
den
oberen
Wohnungen
hat
die
aus
Magdeburg
ausgebombte
S
chneidermeisterin
Frl.
Köbel
ihre
Ausbildungsställe
eingerichtet.
Durch
die
bei
ihr
in
die
Lehre
gehende
Käthe
Denecke
,
ist
sie
wohl
nach
Hemsdorf
gekommen.
Mit
den
Feldmanns
Kindern
gehe
ich
zur
Schule.
Sie
sind
sehr
zurückhaltend
und
“für
sich”,
wie
man
so
sagt,
aber
nett.
Auch
noch
im
Haus
ist
aus
Magdeburg
evakuiert
Frau
Schneider
mit
ihren
10
jährigen
Zwillingssöhnen
einquartiert.
Es
sind
auch
Schulkameraden
von
mir.
Nach
dem
abendlichen
Melken
ihrer
Kühe,
verkaufen
Feldmann
die
Zuteilungen
an
Frischmilch.
Unsere
Familie
mit
6
Kindern
hatte
eine
Zuteilung
von
über
2
Liter
Milch
erhalten.
In
Feldmanns
Keller
wurde
die
Milche
des
Abends
ausgeteilt.
Eine
meiner
Schwestern
oder
ich
holen
sie
in
einer
Kanne
ab.
Als
Junggeselle
bekam
Lehrer
Banse
keine
Vollmilch
sondern
nur
Magermilch.
Er
stellte
dann
die
Kanne
vor
die
Tür
mit
Geld
auf
einer
Tasse,
und
wir
geben
ihm
von
unserem
Quantum
Milch
ab
(das
hatte
aber
keinen
Einfluß
auf
die
Benotung
unserer
Zeugnisse).
Ob
Bauer
Feldmann
Fremdarbeiter
beschäftigt,
weiß
ich
nicht.
Wie
anfangs
der
“Story”
erwähnt,
entspringt
im
Gänsegarten
hinter
der
Scheune
die
Schrote
.
Sie
führt
dann
als
Rinnsal
in
einem
Graben,
unter
der
Straße
zur
“Willen
Zicke”
her
in
Strumpfs Garten.
Die Wilde Zicke
An
dem
zum
Kirchenstieg
führenden
Feldweg
steht
Raeckes
Arbeiterhaus
die
“Wilde
Zicke”
genannt.
Wohnhaus
und
Stallungen
in
Ziegelmauerwerk
etwa
um
1900
errichtet.
Es
wird
von
4
Familien,
Arbeiter
auf
dem
Gut
,
bewohnt.
Im
Erdgeschoss
Familie
Otto
Thormeyer
Senj.
mit
Frau
Anna
,
dem
Sohn
Otto
Junior
,
welcher
Soldat
ist,
Friedrich
(Fritze)
15
Jahre,
Horst
(12
Jahre)
und
Kleinkind
Willi
?.
Die
in
Saarbrücken
verheiratete
Tochter
Olga
(Olli)?
wohnt
als
Evakuierte
bei
Biermanns.
Tochter
Anni,
als
verh.
Pöthisch
in
Hemsdorf.
Auch
im
Erdgeschoss
wohnt
Otto
Meier
mit
Ehefrau.
Der
Bruder
Willi
Meier,
wohnte
als
Junggeselle
mit
in
der
häuslichen
Gemeinschaft.
Er
ist
Soldat,
hat
bei
den
Kämpfen
in
Stalingrad
ein
Auge
verloren.
Er
hat
Glück
gehabt,
daß
er
verwundet
aus
dem
Kessel
Stalingrad
ausgeflogen
wurde.
[Der
hier
gemeinte
Bruder
ist
der
Sohn
von
Otto
und
Minna
Meier
,
Willi
Meier
mein
Vater
,
er
ist
seit
1942
verheiratet
und
hat einen Sohn
Dieter Meier
.]
Im
Obergeschoß
wohnt
die
Familie
Hosenthien
.
Wilhelm
Hosenthien
mit
Frau
Anna
und
deren
Kindern
Wilhelm
20
Jahre
(?)
und
Gerhard
10
Jahre
alt.
Der
Sohn
Wilhelm
leidet
an
Epilepsie
und
fällt
oft
in
Kämpfen
um.
Sonst,
geistig
ist
er
nicht
behindert
und
recht
gutmütig.
Er
wird
zu
Hause
versorgt.
Gerhard,
mein
Schulkamerad,
will
später
Bauer
werden,
und
Lehrer
Banse
,
der
mal
nach
unseren
Berufswünschen
fragte,
hatte
ihm
eröffnet:
Wenn
wir
den
Krieg
gewonnen
haben,
dann werden wir (die Deutschen) die Ukraine besiedeln und auf dem guten Boden dort kannst du Bauer werden.
Dem Lehrer Banse haben wir Schulkinder alles geglaubt was er uns vom Führer und dem Endsieg beigebracht hat.
In
der
4.
oberen
Wohnung
wohnte
Onkel
Robert
Werner
mit
Frau
Hulda
geb.
Günther
aus
Rodensleben,
und
die
Tochter
Margarethe
(Gretchen)
11
Jahre
.
Die
Zwei
Söhne
waren
gefallen,
bzw
vermißt.
Sohn
Hans
als
Panzerfahrer
in
Italien.
Sohn
Erich
als Meldereiter in Russland vermißt.
August 2015
.
In
meinen
nun
84.
Lebensjahr
ist,
aus
den
Erinnerungen
heraus,
der
“Dorfspaziergang”
zu
Ende
geschrieben.
Als
Schüler
der einklassigen Volksschule 1937 - 1945 in Hemsdorf, in Schrift und der Rechtschreibung , so gut wie ich es vermochte.
Nachdem
ich
im
Sommer
1949
die
sowjetische
Besatzungszone,
hin
in
das
Oberbergische
Land,
verlassen
habe,
ist
meine
Verbindung
zum
“Heimatort”
Hemsdorf
stets
aufrecht
erhalten
worden.
(das
mag
an
der
Taufe
mit
dem
Schrote-Wasser
liegen).
Über
meine
Familienforschung
der
Hemsdorfer
und
Gr.
Rodensleber
Werner-Sippe,
half
ich
auch
dem
Hemsdorfer
Chronisten Peter Assel mit Beiträgen für die Ortschronik Hemsdorf.
Inzwischen
sind
nur
noch
wenige
meiner
Schulkameraden
und
Kameradinnen
am
Leben,
mit
denen
ich
meine
Kinder-
und
Jugendjahre
zusammen
in
Hemsdorf
verlebt
habe.
Bei
meinem
Nachforschungen
über
die
Hemsdorfer
Wehrmachtsangehörigen
und
ihren
Schicksalen,
hat
mir
der
6
Jahre
ältere
Heinz
Werner
Auskunft
gegeben.
Der
konnte
sich
daran
erinnern,
daß
meine
Großmutter
Büttner
einen
Roman
auf
Tapetenpapier
geschrieben
hatte.
Wir
waren
sehr
arme Leute.
Nun
komme
ich
zum
Ende
meiner
Schilderungen.
Hätte
ich
sie
mit
dem
Computer
geschrieben,
wären
sie
natürlich
leserlicher gewesen, aber vielleicht erbarmt sich jemand mit der Abschrift.
Ich bin recht froh, daß es geschafft ist, und will mir mal selbst auf die Schulter klopfen.
In Gummersbach von
Rudolf (Rudi) Werner geschrieben.
Zwischen
Feldmanns
Acker
und
der
“Willen
Zicke”
sind
ca.
10
Gartenbeete
für
die
Leute
im
Dorf,
welche
keinen
eigenen
Garten
besitzen.
Unsere
Familie
bekam
auch
ein
Stück
vom
“Gartenbleek”
ab.
Das
bearbeiten,
einsäen
und
ernten
habe
ich
verrichtet.
Meine
Mama
hat
mit
unserer
Großfamilie
zu
versorgen
genug
Arbeit.
Außer
unserer
kranken
Großmutter
Büttner
ist
noch
aus
Kriegsangst
unsere
Tante
Ilse
Werner
mit
ihren 4 Kindern zu uns ins Lange Haus gezogen. Zu 10 Kinder in einer Familie.
Nachdem
unser
Arzt,
Dr.
Fischer
aus
Gr.
Rodensleben
,
zur
Wehrmacht
eingezogen
wurde,
werden
wir
im
Ort
von
einem
Dr.
Klein
aus
Eichenbarleben
ärztlich
versorgt.
Der
kommt
aber
nur
zu
ganz
ernstlich
kranken,
sonst
müssen
Kranke
nach
Eichenbarleben
in
die
Sprechstunde.
Alle
Wege
sind
per
Fahrrad
oder
zu
Fuß
zu
machen.
Sowas
wie
einen
Omnibus
gibt
es
nicht.
Das
Krankenhaus
in
Wolmirstedt
,
ist
mit
der
Eisenbahn
über
Magdeburg
zu
erreichen.
Die
Apotheke
befindet
sich
in
Eichenbarleben
.
Die
Leute
bringen
ihre
Rezepte
einem
Mann
im
Dorf,
dem
“
Apothekenflitzer”
genannt. Der holt, gegen ein kleines Entgelt, die Medikamente ab.
Die
Hebamme
für
die
Ortschaften
Gr.
Rodensleben,
Hemsdorf
und
Bergen
ist
Frau
Marie
Hanse
,
geb.
Troch,
a
us
Gr.
Rodensleben
,
dort
wohnhaft
auf
der
ersten
Straße.
Die
inzwischen
schon
alte
Frau
von
65
Jahren
betreut
schon
über
40
Jahren
ihr
Wöchnerinnen
nach
der
Geburt
täglich
über
eine
Woche
im
Geburtshaus.
Zur
Geburt
der
Kinder
in
Hemsdorf,
wird
sie
mittels
Kutsche
eines
Bauern
abgeholt.
(Nur
Lehrer
Banse
stand,
mit
dem
Fahrrad
kommend,
nachts
vor
ihrem
Haus,
und
holte
sie
zu
Fuß
zur
Geburt
ab.)
Sonst
geht
die
alte
Frau
an
den
Tagen
der
Betreuung
(waschen,
kämmen
und
mehr) zu Fuß den Weg hin und zurück.
Aus
Rodensleben
kommt
zu
den
Hausschlachtungen
der
Maurer
Rudolf
Wichmann
(?).
Da
im
Winter
keine
Arbeit
auf
dem
Bau
war,
verdienten
sie
als
Hausschlachter,
Ofensetzer
und
Anstreicher
(weißen)
ihr
Brot.
Unsere
Schweine
(1
im
Jahr)
schlachtete
Onkel
Walter
Werner.
Der
erschoss
das
Tier,
vom
Steintritt
[Steintreppe]
aus
stehend,
mittels
eines
Gewehr.
Fleischbeschauer
ist
Herr
Ilge
(?)
aus
Rodensleben.
Ein
Handelsmann
mit
mit
Näh-
und
Kleinwaren
aus
dem
Koffer, namens
Stenzel kommt aus Magdeburg
.